Umweltbildung
Zukunftswald
Idee: Zukunftswald
Angesichts steigender Temperaturen und langer niederschlagsarmer Hitzeperioden von Frühjahr bis Herbst sind die heimischen Waldbestände in sehr schlechter Verfassung.
Während die Fichten schon sehr starke Verluste durch den Borkenkäfer erlitten haben – bedingt durch optimale Entwicklung der Käfer in den langen Hitzeperioden der letzten Jahre –
sieht auch mittel- und längerfristig die Situation für den Charakterbaum Mitteleuropas – die Rotbuche – sehr ungünstig aus.
Forstwissenschaftler, Biologen, Naturschützer etc. sind sich einig: Man muss andere Baumarten anpflanzen, die mit den veränderten klimatischen Verhältnissen besser zurechtkommen.
In Schlüchtern wird nun gehandelt: WITO, das Hessische Forstamt in Schlüchtern, das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium sowie die Ökologische Forschungsstation Schlüchtern (ÖFS) haben gemeinsam die
Anpflanzung eines „Zukunftswaldes“ geplant.
Dabei ist die Auswahl geeigneter Baumarten sehr schwierig und es muss zunächst geklärt werden, nach welchen Kriterien eine solche Auswahl zu erfolgen hat. Mit dem letzten Punkt haben sich
ÖFS und das Hessische Forstamt intensiv befasst und sind zu folgendem Ergebnis gekommen:
- Die neu zu pflanzenden Baumarten müssen ihre Fähigkeit bewiesen haben, an Trockenheit und Hitzeperioden angepasst zu sein.
- Die Baumarten müssen den Ansprüchen einer modernen Forstwirtschaft genügen, d.h. unter anderem eine vielseitige Nutzung z.B. als Bauholz, Möbel, Furniere, Parkett usw. gewährleisten.
- Sie müssen in die Region “passen”. Am besten wäre es, wenn sie in der Region bereits vorhanden sind und nur einer besonderen Förderung bedürfen.
Die nach diesen Kriterien aktuell ausgewählten “Zukunftsbäume” sind:
- Elsbeere (Sorbus torminalis),
- Speierling (Sorbus domestica),
- Marone (Castanea sativa),
- Wildbirne (Pyrus communis),
- Baumhasel (Corylus colurna).
- Walnuss (Juglans regia) und Mehlbeere (Sorbus aria) eignen sich mit Abstrichen ebenfalls.
Alle fünf ausgewählten Baumarten kommen an den natürlichen Standorten auf unterschiedlichen Böden vor, wobei einige Arten durchaus bestimmte Bodentypen bevorzugen. Die vorgesehene Pflanzfläche
weist einen frischen tiefgründigen Boden mit Löss- und Lehm-Elementen auf.
Bei der Anpflanzung sollen Schüler und Schülerinnen der örtlichen Schulen einbezogen werden, die Einrichtung eines Lehrpfades nach Abschluss der Pflanzung ist in Planung.
Mit diesen Maßnahmen werden die Themen Klimawandel, Waldstruktur und Naturschutz für die Kinder und Heranwachsenden begreifbar gemacht und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Weitere Infos zum Projekt auch in der Klimapakt-Schlüchtern-Präsentation des WITO-Vereins.