Kopfleiste (Wald, Untersuchungsgebiet, Buchen)

Umweltschutz

Solitäre Insekten

In Zusammenarbeit mit örtlichen Schulen bauen wir zurzeit ein Projekt zu solitären Insekten auf.
Neben verschiedenen Materialien und dem Einblick in die Brutröhren stehen vor allem
spannende Beobachtungen am "Insektenhotel" im Vordergrund.
Betrieb am Insektenhotel

Hierzu ein einleitendes Zitat:

"Zu unserer Lehmburg würde man heute Insektenhotel sagen. Aber richtig wäre dieser Name nicht,
denn in einem Hotel wird man nicht belagert, nicht regelmäßig ausgeraubt, werden die Kinder nicht aus dem Fenster geworfen, von Monsterameisen verschleppt oder von Parasiten angebohrt."

(Thomas, H.: "Insekten in der Lehmburg – Dramen und Glücksmomente im Garten", NaturFoto, März 2013, S. 31)


Rund 16.000 Wildbienenarten sind weltweit bekannt, davon kommen in Deutschland 550 Wildbienenarten vor. Zum "Insektenhotel" kommen nur Einsiedler- oder Solitärbienen.
Jedes Weibchen baut ein Nest mit bis zu 30 Brutzellen. Bau und Versorgung dieser nehmen 4-6 Wochen in Anspruch. Der Larvenproviant jeder Brutzelle besteht aus Pollen und Nektar, auf den ein Ei gelegt wird. Dann wird die Zelle verschlossen.
30-40 Wildbienenarten nutzen künstliche Nisthilfen vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Etwa 50 Prozent aller Bienenarten sind in Deutschland gefährdet.
Hauptverursacher ist die heutige Form der Landwirtschaft. In der früheren kleinbäuerlich geprägten Landwirtschaft mit einer größeren Vielfalt hatten viele Bienenarten gute Überlebenschancen.

(zusammenfassend aus: Westrich, P.: Wildbienen. Die anderen Bienen. München: Verlag Dr. Friedrich Pfeil, 2011)

Betrieb am Insektenhotel Betrieb am Insektenhotel Betrieb am Insektenhotel Betrieb am Insektenhotel

Warum ein "Insektenhotel"?

  1. Förderung einer im Rückgang befindlichen Insektengruppe.
  2. Förderung von Helfern in der Bestäubung verschiedener Obstarten (vergleichbar mit Honigbienen, die zunehmend bedroht sind).
  3. Einblicke in die Biologie dieser Insekten für Schülerinnen und Schüler - besonders über durchsichtige Röhren.
  4. Durchführung von Dauerbeobachtungen und Präsentation der Ergebnisse, gegebenenfalls bei Schülerwettbewerben ("Jugend forscht").
  5. Pädagogische Effekte: Durch die regelmäßige Beobachtung am Insektenhotel wird zum einen Faszination für unsere belebte Umwelt erzeugt, was wiederum ein starkes Bedürfnis nach dem Schutz der Lebewesen auslöst.
  6. Das "Insektenhotel" wird nicht nur von solitären Bienen genutzt, sondern auch von einer Vielzahl anderer Insekten z.B. den nur 1mm großen parasitischen Erzwespen, solitären Wespenarten, die durch einen Stich gelähmte Spinnen oder Raupen eintragen oder die verschiedensten Schlupfwespenarten.

Von Frühjahr und Herbst bietet das "Insektenhotel" eine Menge faszinierender
Beobachtungsmöglichkeiten direkt in unserer unmittelbaren Umgebung.



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