Kopfleiste (Wald, Untersuchungsgebiet, Buchen)

Umweltbildung

Angebote für Schulen

Teil unseres naturpädagogischen Konzepts ist die Zusammenarbeit mit Schulen. Einblicke in Waldökologie und Freilandforschung erhalten Schulklassen bei Kursen zur Brutbiologie, Netzfängen und Siebenschläfern. Gerne bieten wir auch die Themen Streuobstwiese und Solitäre Insekten an.

Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,

die Forschungsstation Schlüchtern entstand aus einer wissenschaftlichen Zweigstelle der J. W. Goethe - Universität Frankfurt. Seit 2003 sind wir eine selbstständige, als gemeinnütziger Verein anerkannte Forschungseinrichtung, die sich neben vielfältigen Untersuchungen im ökologischen Bereich auch der Naturpädagogik widmet.

Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Biologie einheimischer nisthöhlenbewohnender Tierarten, zu denen neben Singvögeln und den beiden Bilcharten Siebenschläfer und Haselmaus auch verschiedene Insektenarten und Fledermäusen gehören.
Initiiert wurde das Forschungsprojekt Ende der 1960er Jahre durch den Diplom-Biologen und Lehrer Dr. Karl-Heinz Schmidt, der später mit einer Biologengruppe die geschlossene Außenstelle der Goethe-Universität in einen Verein überführte.

Das Projekt ist als langjähriges Biomonitoring angelegt, in dem bestimmte Daten jedes Jahr mit gleicher (standardisierter) Methodik aufgenommen werden. Auf Grundlage dieser Daten und erweiterter Versuchsansätze wurden zahlreiche Publikationen, Diplom-, Doktor- und auch Jugend-forscht-Arbeiten geschrieben. Neben anderen Fragestellungen wird aktuell die Ökologie der forstlich bedeutsamen Douglasie aus Amerika im Rahmen eines durch das Fachzentrum Klimawandel vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie geförderten Projektes untersucht.

Mit über 45 Jahren durchgehender, ganzjähriger Untersuchung an rund 2000 Nistkästen gehört unsere Untersuchung zu den längsten und umfangreichsten Europas. Der mehrere Millionen Datensätze umfassende Datenpool ermöglicht detaillierte Einblicke in Abläufe und Veränderungen in der Natur. Zurzeit liegt ein Schwerpunkt der Auswertungen auf den Auswirkungen des Klimawandels, die langfristig nachgewiesen werden können.

Gerne möchten wir auch die Nachwuchsforscher an unserer Arbeit teilhaben lassen und bieten in zahlreichen Exkursionen und Kursen sowohl Einzelpersonen als auch Schulklassen Einblick in die Freilandforschung.

In unseren Kursen können Siebenschläfer, Meisen, Kleiber, Spechte & Co aus nächster Nähe betrachtet werden. Neben der Biologie der gezeigten Tiere ist uns auch ein emotionaler Bezug der Kursteilnehmer zur Natur wichtig, der im "persönlichen Kontakt" mit dem Tier entstehen kann.

Die Kurse richten sich an alle Schüler - von der ersten Klasse bis zu Biologie-Leistungskursen. Die Inhalte werden auf die entsprechende Altersgruppe abgestimmt. Näheres zu den drei Kursthemen finden Sie auf den folgenden Seiten. Weitere Themen unserer Arbeitsgebiete wie Streuobstwiesen oder Solitäre Insekten sind ebenfalls möglich.

Gerne bieten wir diese Kurse auch als Fortbildung für Ihr Kollegium an.

Mit freundlichen Grüßen,

das Team der Ökologischen Forschungsstation Schlüchtern


Brutbiologischer Kurs

Bild Brutbiologie

In der Zeit von Mitte April bis Ende Mai untersuchen wir die Brutpopulation der Vögel, darunter vorwiegend Kohlmeise, Blaumeise und Kleiber.
In regelmäßigen Nistkastenkontrollen werden die Nester bestimmt, die Eier gezählt und vermessen und die Altvögel identifiziert. Die geschlüpften Jungvögel werden gewogen, beringt und bis zum Ausflug kontrolliert.
Die Schüler haben die Möglichkeit verschiedene Stadien der Brut – vom Nestbau bis zu fast flüggen Jungvögeln – zu beobachten sowie Nester zu bestimmen. Nach Möglichkeit sind Eivermessung und -bestimmung, Jungvogelberingung sowie Beobachtungen der Fütterfrequenz Teil des Programms.
Neben diesen Grundlagen der Vogelbiologie besteht auch die Möglichkeit, Jungvögel in der Hand zu halten.
Der Kurs nimmt ungefähr 2 Stunden in Anspruch.


Netzfangkurs

Bild Netzfang

Von Anfang August bis Ende März wird die Vogelpopulation durch Netzfänge überwacht. Dies geschieht an Futtersilos mit Sonnenblumenkernen, um die – im standardisierten Verfahren – zwei sogenannte Japannetze für jeweils zwei Stunden aufgestellt werden. Die so gefangenen Vögel werden umfassend bestimmt, vermessen und beringt.
Hier bietet sich die Möglichkeit – je nach Fang – verschiedene Vogelarten aus der Nähe zu betrachten und zu bestimmen, wie beispielsweise Kohl-, Blau-, Tannen- und Sumpfmeise, Kleiber, Grünling und Spechte. An diesen Tieren wird die Datenaufnahme von Alter, Geschlecht, Mauserbild, Flügel-, Schwanz-, Tarsuslänge sowie Gewicht demonstriert. Ziel ist zudem, dass jeder Schüler am Ende des Kurses einen Vogel auf der Hand gehalten hat.
Es bietet sich an, diesem 2stündigen Kurs nach einer Frühstückspause einen Siebenschläferkurs anzuschließen.


Siebenschläferkurs

Bild Siebenschläfer

Gegen Ende der Brutsaison der Vögel tauchen die nächsten Gäste in unseren Nistkästen auf: die Siebenschläfer; diese nachtaktiven Tiere nutzen die Kästen als Ruhestätte. Dadurch können wir den – tagsüber sonst in Naturhöhlen versteckten – Siebenschläfer beobachten, sein Nest bestimmen und seine Fortpflanzung erfassen.
In zwei Untersuchungsgebieten wurden über mehrere Jahre Siebenschläfer mit Transpondern markiert, sodass es uns möglich ist, Aussagen über individuelle Verhaltensweisen sowie die Populationsdynamik zu machen.
Mit den Schülern werden Nistkästen geöffnet, Siebenschläfer betrachtet (in Reproduktionsjahren auch juvenile Tiere), die Nester bestimmt und Grundlegendes über die Biologie dieser Tiere vermittelt.
Zudem besteht die Möglichkeit in einigen Kästen Nester der Haselmaus als andere Bilchart zu finden und so Vergleiche zu ziehen. Je nach Altersgruppe wird der Kurs durch Quiz und Spiele begleitet.
Dieser Kurs dauert ca. 2 Stunden und lässt sich gut mit einem Netzfangkurs kombinieren.


Organisatorisches

Anfahrt:

Die Kurse finden in einem direkt am Schlüchterner Bahnhof gelegenen Untersuchungsgebiet statt. Es stehen sowohl der RE 50 von Frankfurt beziehungsweise Fulda als auch die RB 53 aus Richtung Gemünden zur Verfügung. Sie werden von uns am Bahnhof abgeholt.

Preise:

Die Kurse kosten pro Schüler 8 € bei einer Mindestzahl von 15 Schülern. Es besteht für kleine Kurse die Möglichkeit, mit anderen Gruppen zusammengelegt zu werden.

Kontakt:

Dr. Karl-Heinz Schmidt:
Tel.: 06661-6712
Mobil: 0170-1510907
E-Mail: info@forschung-oefs.de

Kleidung:

Wichtig sind wetterfeste Kleidung, die schmutzig werden darf, feste Schuhe sowie eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken.


Unser Angebot für Schulen als pdf.


Arbeit einer Projektgruppe

Poster einer Projektgruppe der Christian-Wirth-Schule in Usingen, die uns im Rahmen einer Projektwoche einen Tag in Schlüchtern besucht hat.

Poster zum Thema Streuobstwiese

Vielen Dank an die Gruppe, dass wir diese Arbeit zeigen dürfen.

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