Umweltbildung
Zukunftswald
Die Speierling (Sorbus domestica)
Speierlinge sind Einzelgänger mit herausragenden Eigenschaften was die Holz- und Fruchtverwendung betrifft. Sie wurden schon in der Antike vorwiegend wegen ihrer Früchte angebaut und von den Römern nördlich der Alpen verbreitet. Mittlerweile ist die Baumart sehr selten und wurde daher 1993 zum „Baum des Jahres“ gewählt.
- Alter: bis 500 Jahre
- Höhe: 10 – 30 m im Hochwald
- langsames Wachstum
- wärmeliebend
- lichtbedürftig
- frostunempfindlich
- trockenheitstolerant, wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden.
- Holz besonders für Möbel- und Musikinstrumenenbau geeignet
Der Speierling bevorzugt nährstoffreiche Böden in warmer Lage und kommt in Deutschland im sommerwarmen und trockenen Eichen-Hainbuchen-Wald und Flaumeichen-Wald vor. Speierlinge
vermehren sich in der Natur nur selten generativ durch Samen. Die vegetative Vermehrung durch Wurzelbrut überwiegt.
Seit mehr als 100 Jahren ist ein starker Rückgang der Bestände in Europa bemerkbar. Der Speierling ist eine charakteristische Baumart jener Laubwaldgesellschaften, die vielfach nur
noch bis vor 100 Jahren im so genannten Mittelwaldbetrieb bewirtschaftet wurden.
Biotische Risiken beim Anbau ist neben Wildverbiss der Schorfpilz, als abiotisches Risiko ist hauptsächlich Lichtmangel durch konkurrierende Baumarten zu nennen. Daher bietet sich
eine randständige Pflanzung an, eine Bestandspflege ist zwingend notwendig.
Häne, K. (Red.) (2002): Speierling-Jahrestagung 18. und 19. April 2002 in Bremgarten und Birmensdorf bei Zürich/Schweiz. - Birmensdorf, Eidg. Forschungsanstalt WSL. 16 S
Kausch-Blecken von Schmeling, W.(2000): Der Speierling, 2. Auflage. Verlag Kausch, Bovenden 2000 (PDF; 20,2 MB)
Albrecht Franke, Ulrike Ludwig: Vorkommen des Speierlings (Sorbus domestica L.) in Baden-Württemberg. Erfassung, Bewertung, Erhaltung. Mitteilungen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Heft 180.
Abteilung Botanik und Standortskunde, Nr. 3. Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden Württemberg, Freiburg im Breisgau 1994, 212 S.
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